In römischen Städten waren die Thermen neben dem Forum das wichtigste öffentliche Gebäude. Der Besuch der Bäder diente nicht nur der körperlichen Reinigung, sondern war eine der beliebtesten Arten die Freizeitgestaltung und wichtiger Teil des antiken Lebensgefühls. Die Thermen standen allen Bevölkerungsgruppen offen, und ihre Eintrittspreise waren durch private und öffentliche Subventionen sehr niedrig.
Die Reste einer solchen Therme wurden 1910 beim Bau der Häuser Oberzellergasse 16-18 gefunden. Erhalten waren zwei Räume mit Hypokaustheizung (vermutlich caldarium/Warmbad und tepidarium/Aufenthaltsraum) und zwei unbeheizte Räume (vielleicht apodyterium/Umkleideraum und ein weiterer, langgestreckter Raum). Das frigidarium/Kaltbad lag vermutlich im Areal auf der anderen Seite der Oberzellergasse, wo sich das Badegebäude weiter fortsetzte. Im südlich anschließenden Bereich bis zur Limesstraße war ein freier Platz mit einem Stampflehmboden feststellbar. Vielleicht lag hier die zur Therme gehörige palaestra/Sportplatz.